Der Mond – deine Tarotkarte
Trumpf XVIII: Der Mond gehört zu den besonders rätselhaften Tarotkarten. Welche Geheimnisse will er dir verraten, wenn er sich dir als Tageskarte zeigt?
„Der Mond“: Was bedeutet diese Karte?
Kurz und knapp
Reise ins Unbewusste, Ängste, Irritationen, Irrationalität, Geheimnisse
Tipp!
Hab keine Angst vor den etwas seltsameren Facetten deiner Seele; sie gehören auch dazu!
„Der Mond“: Was zeigt die Tarotkarte?
Die Tarotkarte „Der Mond“ macht ihrem Status als „Große Arkane“ (also als „Großes Geheimnis“) wirklich alle Ehre, denn sie entführt in eine rätselhafte Welt.
Der namensgebende Mond ist hier eher wie eine Sonne mit Strahlen dargestellt. Die runde, gelbe Scheibe könnte man gutwillig als Vollmond gelten lassen, doch zugleich ist in ihr die Sichel des zunehmenden Mondes eingebettet; wir haben also zwei Mondphasen zugleich, was in der Wirklichkeit nie möglich wäre. Die Sichel ziert ein ziemlich gequältes und genervtes Mondgesicht.
Funken regnen vom Mond auf die Erde. Hier siehst du einen braunen Hund und einen gelben Schakal auf einer Wiese stehen, die den Mond anheulen. Der Hund sieht eher lieb aus, der Schakal böse und gruselig. Aus dem Gewässer im Vordergrund reckt ein Krebstier, ein Hummer, dem Mond seine Scheren entgegen. Direkt hinter dem Hummer beginnt ein goldener Weg, der sich zwischen Hund und Schakal und durch zwei steingraue Türme hindurch bis an den Horizont schlängelt. Der Weg endet in einer gebirgigen Landschaft am blauen Horizont.
Willkommen in der Welt des Irrationalen, der Träume und der unbestimmten Ängste! Während die Sonne, die im Tarot mit dem Trumpf Nummer XIX ebenfalls eine eigene Karte hat, die klar bewusste Seite unserer Persönlichkeit repräsentiert, spiegelt der Mond die unbewussten Züge unseres Wesens wider. Diese schlummern eher verborgen im Unterbewusstsein und wir leben sie eher automatisch als gezielt aus; als Stimmungen, Launen oder körperliche Befindlichkeiten etwa, die meist genau so rasch wechseln wie die Form der Mondsichel am Himmel. Auch in deinen nächtlichen Träumen und beim Übergang von der Wachphase in die Schlafphase und umgekehrt begegnest du dieser geheimnisvollen Welt.
In dir selbst triffst du hier auf animalische Instinkte, die du aus verschiedenen Stadien der Evolution (verkörpert durch Hummer, Schakal und Hund) mit dir herumträgst. Sie gehören ganz natürlich dazu und je besser du verstehst, was alles in dir steckt, desto souveräner ist deine Selbsterkenntnis. Sigmund Freud, der Begründer der Psychoanalyse, meinte, dass die Traumdeutung der Königsweg, „die Via regia zur Kenntnis des Unbewussten im Seelenleben“ sei. Und dieser Weg wird von dem goldenen Pfad, der vom Gewässer, dem Urmeer allen Seins, durch die Tore des Bewusstseins bis ins klare Blau der Erkenntnis führt, sehr anschaulich illustriert.
Als Tageskarte: Wenn das Tarotbild „Der Mond“ für dich selbst steht
Letzte Nacht hattest du einen merkwürdigen Traum, der dich noch immer etwas beunruhigt oder dir sogar Furcht einflößt? Oder du reagierst im wachen Alltagsleben – einfach so aus dem Bauch heraus – derart seltsam, dass du komplett irritiert über dich selbst bist? Das ist gut, denn damit hat sich für dich heute ein Tor geöffnet, durch das du gehen kannst, um dich selbst ein bisschen besser zu verstehen. Nimm dir Zeit, schreibe deinen Traum oder die seltsame Situation in allen Details auf, notiere, was dir dazu einfällt; so gewinnst du wertvolle Erkenntnisse und kommst dir selbst etwas besser auf die Spur.
Als Liebestarot: Wenn die Tarotkarte „Der Mond“ für deinen Partner oder eure Beziehung steht
Eure Beziehung ist wie ein wundersamer Traum. Ihr habt ganz spezielle Antennen füreinander, ihr verständigt euch auf Ebenen, die nicht so ganz von dieser Welt sind. Das kann zauberhaft romantisch sein! Allerdings verliert ihr manchmal etwas den Überblick, was wahr ist und was nicht. Das verleitet dazu, sich Illusionen über die Gefühle des Anderen zu machen, oder sich umgekehrt in Verletzlichkeiten und Verlustängste zu versteigen, die keine reale Grundlage haben. Seid also sehr behutsam zueinander!
„Der Mond“: Zuordnungen der Karte
Im Tarot: Große Arkana, Trumpf XVIII
Weitere Namen der Karte: The Moon (Rider-Waite-Tarot / Aleister-Crowley-Tarot)
Element / Astrologie: Das Tierkreiszeichen Fische