Was hilft wirklich bei trockener Haut?
Es ist schwer, sich wohl in seiner Haut zu fühlen, wenn sie trocken ist. Die Haut spannt und lässt an Geschmeidigkeit vermissen. Trockenheitsfältchen zeigen sich, und der Teint ist fahl.
Doch wie entsteht eigentlich trockene Haut, und was kann man dagegen tun?
Inhalt [▲]
- 1 Die Ursache für trockene Haut
- 2 Wie bleibt mehr Feuchtigkeit in der Haut?
- 3 Reichhaltige Cremes – ohne Silikone und Mineralöle
- 4 Trockene Haut bei Neurodermitis
- 5 Hautbarriere stärken: So besiegen Sie trockene Haut
- 6 Naturkosmetik für trockene Haut
- 7 Anti-Aging und trockene Haut
- 8 Ein Trick für trockene Haut im Winter
- 9 Fazit
- 10 Quellen
Die Ursache für trockene Haut
Unsere Haut ist in Schichten aufgebaut. Die oberste Schicht nennt sich Epidermis (Oberhaut). In der Epidermis wird Wasser gespeichert. Das ist notwendig, da die Hautoberfläche aus kleinen Hornplättchen besteht. Diese müssen elastisch und geschmeidig bleiben.
Es ist also ganz einfach: Die Haut wird trocken, wenn die Epidermis zu wenig Feuchtigkeit speichert. Fehlt das Wasser, wird die Haut spröde und eben: trocken.
Trockene Haut verliert zu viel Wasser
Aus der Haut verdunstet ständig Wasser in die Umgebungsluft. Dies ist vollkommen normal. Man spricht vom Transepidermalen Wasserverlust (TEWL – Transepidermal Water Loss).
Dies ist physiologisch völlig normal. Eine gesunde Haut kann den Feuchtigkeitsverlust problemlos ausgleichen.
Die Haut wird nur trocken, wenn zu viel Wasser verdunstet.
Wie bleibt mehr Feuchtigkeit in der Haut?
Die Haut hat zwei Methoden, um das Wasser in der Haut zu halten.
- Feuchtigkeitsspender halten das Wasser in der Haut
- Die Fette der Hautbarriere verhindern die Verdunstung des Wassers
1. Die Feuchtigkeitsspender der Haut
Jede Haut enthält natürliche Feuchtigkeitsspender. Diese werden unter dem Begriff NMF zusammengefasst: Natural Moisturizing Factor. Oder auf Deutsch: Die natürlichen Feuchthaltefaktoren der Haut.
Es gibt viele Feuchtigkeitsspender, die das natürliche System der Durchfeuchtung unterstützen. Diese können auch in Cremes, Seren und Gelen zum Einsatz kommen.
Dazu gehören mehrwertige Alkohole wie Pentylenglycol . Petylenglycol zählt zu den “guten Alkoholen”. Diese sind nicht mit reinem Alkohol zu verwechseln, der austrocknend wirkt. Glycerin ist ebenfalls ein natürlicher Feuchtigkeitsspender. Bekannt ist auch die Hyaluronsäure, die in unserer Haut besonders viel Wasser binden kann.
2. Die Fette der Hautbarriere
Doch alle Feuchtigkeitsspender nutzen nichts, wenn das Wasser doch wieder ungehindert verdunsten kann. Deshalb ist eine gesunde Hautbarriere der Schlüssel zu gut durchfeuchteter Haut .
Sie können sich die Hautbarriere vorstellen, wie einen wunderschönen Terrazzo-Boden. Die Hautzellen sind umringt von einem flüssig-kristallinen Gemisch aus Wasser und Lipiden (Fetten).
60 % dieser Fette sind Ceramide. Ceramide sind also ein Hauptbestandteil unserer Hautbarriere und auch in der Hautpflege essentiell. Aber auch andere natürliche Fette gliedern sich gut in unsere Barriereschicht ein. Ist unsere Hautbarriere ideal mit Fetten und Ceramiden versorgt, kann mehr Feuchtigkeit gespeichert werden.
Aus diesem Grund sind Cremes für trockene Haut meist reichhaltiger und enthalten mehr Fett als normale Cremes. Die Fette sorgen für eine zusätzliche Schutzschicht auf der Haut.
Reichhaltige Cremes – ohne Silikone und Mineralöle
Eine reichhaltige Creme dichtet die Haut besser ab, als eine leichte Creme. Man spricht von Okklusion. Das bedeutet Verschließung, Abdichtung.
Mineralöle sind besonders gut darin, die Haut abzudichten. Auch Silikonöle können dafür sorgen, dass keine Feuchtigkeit mehr aus der Haut entweicht.
Aber Vorsicht! Der Wasserverlust ist zwar gedämmt, aber die natürliche Funktionsweise der Haut wird gehemmt. Eine zu starke Okklusion durch Mineralöle kann durchaus auch schädliche Auswirkungen haben. So können sich manche Hautprobleme und Erkrankungen sogar verschlimmern. So z. B. Akne oder Rosazea.
Trockene Haut bei Neurodermitis
Übrigens: Die gestörte Hautbarriere ist die Ursache vieler Hauterkrankungen. Beispielsweise Neurodermitis (atopische Dermatitis, atopisches Ekzem) oder Rosazea.
Obwohl die Mechanismen kompliziert sind, scheinen Entzündungsreaktionen und Störungen der Hautbarriere entscheidend zu sein. Gerade bei Neurodermitis ist eine hochwertige Hautpflege mit barrierestärkenden Eigenschaften der wichtigste Schritt.
So lassen sich bei vielen Menschen die lästigen Symptome gut kontrollieren – ganz unabhängig von der Genese (Entstehung) der Erkrankung. Denn in vielen Fällen ist sie einfach “angeboren” und gehört, gemeinsam mit Heuschnupfen und Asthma, zur sogenannten “Atopischen Triade”. Diese 3 Krankheiten gehen häufig miteinander einher.
Natürliche Fette: die bessere Lösung
Dermatologisch sinnvoll finden wir natürliche Fette. Wie z. B. Sheabutter, Neutralöl oder Squalan. So wird der Wasserverlust verhindert, die Haut aber nicht komplett abgedichtet. Natürliche Fette sind zudem ein Bestandteil Ihrer Hautbarriere. So wird sie langfristig gestärkt.
- Sheabutter ist besonders reichhaltig und dabei den Fettsäuren der Hautbarriere sehr ähnlich.
- Neutralöl, auch Caprylic/Capric Triglyceride genannt, ist ein verträgliches Öl, das keine Unreinheiten hervorruft.
- Squalan ist ein seidig-leichtes Öl und ist eine natürliche Alternative zu Silikonen.
Hautbarriere stärken: So besiegen Sie trockene Haut
Die Ursache der trockenen Haut ist eine gestörte Hautbarriere. So wird der Wasserverlust überhaupt erst ermöglicht. Einfache Cremes helfen, den Wasserverlust kurzfristig zu reduzieren. Die Ursache gehen sie aber nicht an. Deswegen sollte Kosmetik auch die Hautbarriere stärken.
Natürliche Öle sind der erste Schritt, doch ohne die nötige Unterstützung lassen sie sich nicht in die Hautbarriere einbauen.
Hautpflege mit Ceramiden
Ceramide sind der Mörtel der Hautbarriere, sie halten sie zusammen. Niemand käme auf die Idee, eine Mauer ohne Mörtel zu bauen. Doch gerade die Ceramide fehlen häufig in der trockenen Haut.
So z. B. auch bei Neurodermitis. Bei dieser Hautkrankheit sind die Konzentrationen von Ceramiden besonders niedrig. Werden Ceramide in Kombination mit hochwertigen Pflanzenölen und Feuchtigkeitsspendern über die Pflege zugeführt, werden die Beschwerden effektiv gelindert.
Ein weiterer Geheimtipp bei trockener Haut: Phosphatidylcholin
Phosphatidylcholin ist die zweite Geheimwaffe für eine starke, gesunde Hautbarriere. Dieses besondere Lipid ist Bestandteil jeder Zelle im menschlichen Körper. In unserer Haut wird es zu vielen Bausteinen verarbeitet, die unsere Hautbarriere stärken und die Hautregeneration anregen.
Zudem transportiert Phosphatidylcholin Wirkstoffe in die tieferen Hautschichten. Daher ist es unsere Basis für natürliche und wirksame Anti-Aging-Kosmetik. Werden die genannten wertvollen Stoffe über die Pflege zugeführt, bekommt trockene Haut ihr natürliches, gesundes Strahlen zurück.
Naturkosmetik für trockene Haut
Die besten Inhaltsstoffe für trockene Haut sind ganz natürlich. Deshalb können Sie auch zu Naturkosmetik greifen, um Ihre Haut in den Griff zu bekommen. Aber Vorsicht! herkömmliche Naturkosmetik enthält häufig hohe Konzentrationen an Alkohol.
Alkohol hat in unseren Produkten nichts verloren. Wir haben den Anspruch mehr zu sein, als nur Naturkosmetik: Natürliche Kosmetik mit hautidentischen Inhaltsstoffen wie Ceramiden und Phosphatidylcholin.
Anti-Aging und trockene Haut
Eine reife Haut benötigt häufig eine reichhaltigere Pflege. Denn im Alter produziert die Haut weniger Feuchtigkeitsspender. Ist die Haut gut durchfeuchtet, sieht sie rosiger aus und Falten entstehen langsamer.
Feuchtigkeitsmangel ist einer der Hauptgründe für Falten.
Deshalb hat eine reichhaltige Pflege mit Feuchtigkeitsspendern auch immer eine Anti-Aging-Wirkung. Aber wirksame Anti-Aging-Kosmetik enthält mehr, als nur Feuchtigkeitsspender und Ceramide. Antioxidantien schützen unsere Haut zusätzlich gegen den Stress des Alltags.
Ein Trick für trockene Haut im Winter
Wieviel Wasser aus der Haut verdunstet hängt nicht nur von der Haut selbst ab. Auch die Umgebungsluft ist von Bedeutung. Ist sie besonders trocken, verdunstet auch mehr Wasser aus der Haut. Das merken wir besonders im Winter in der trockenen Heizungsluft unserer Wohnungen. Aber auch durch Klimanlagen im Sommer wird dieser Prozess begünstigt.
Ein Luftbefeuchter kann hier Abhilfe schaffen. Es gibt günstige Modelle, die gute Dienste leisten. Oder Sie versuchen es mit der altbewährten Methode: Unsere Großmutter hat einfach Wasserschalen auf die Heizungen gestellt.
Fazit
Trockene Haut entsteht durch eine gestörte Hautbarriere. Dadurch verdunstet zu viel Wasser aus der Haut. Feuchtigkeitsspender und reichhaltige Cremes helfen, Feuchtigkeit in der Haut zu halten.
Noch besser ist der kontinuierliche Aufbau der Hautbarriere mit Ceramiden und Phosphatidylcholin. Eine Gesunde Hautbarriere ist die Basis einer gesunden Haut. Und eine gesunde Haut altert langsamer und sieht schöner aus.